Mittwoch, 14. Oktober 2009
Wir haben einen Apfel gekauft, einen aeusserst gruenen.
Im Laufe der Zeit wollte der nicht rot werden, auch nicht verfaulen.
Ganz im Gegenteil, er entschloss sich, dem Alter zu trotzen.

Deswegen haben wir beschlossen, ihn offiziell zum Studienobjekt zu ernennen.
Leider haben wir schlampig gearbeitet und verabsaeumt, seinen genauen Geburtstag herauszufinden.
Wir schaetzen sein Alter nun aber auf etwa 7 Wochen.





Freitag, 21. August 2009
7:30
Ich sitze hier, mein Mund steht offen vor Staunen, aber drin ist leider noch nichts. Ich wundere mich ein bisschen, wieso ich das mache, fuer einen Mann, von dem gerade eine Andere ein Kind bekommt. Mein noch vom Schlaf vernebeltes Gehirn verhindert aber eine genauere Analyse der Situation.

8:30
Ich bin nicht allein. Neben familiaerer Unterstuetzung in Form von meiner Cousine gesellen sich auch noch an die 80 Menschen zu mir.
Wir haben uns auf ein Schicht-System geeinigt, damit jeder von uns Beiden kurz dem kalten Wind entfliehen und sich ein Fruehstueck genehmigen kann.

9:30
Nervoese Bewegungen gehen durch die Gruppe, viele machen sich schon bereit. Alle ruecken naeher zusammen in der Hoffnung, dass sich bald die Tueren oeffnen.

10:30
Die Spannung steigt. Hat es sich gelohnt? Rein rechnerisch muesste es sich ausgehen. Man sieht auch schon die Ersten mit einem Strahlen im Gesicht wieder aus dem Gebaeude herauskommen. Unsere Strategie - unauffaellig verhalten, da es bereits Zickenalarm gibt. Jedes Ausreissen aus der Warteschlange, um einen Blick durch die Tuer zu werfen, loest bereits wueste Attacken aus.

11:30
Endlich haben auch wir ein Ticket fuer Jude Law in der Hand... ich meine natuerlich fuer Hamlet. Dass Jude Law mitspielt, ist natuerlich reiner Zufall!

14:30
Mit tollen Plaetzen und bester Sicht auf die Buehne koennen wir uns nun dem visuellen Genuss hingeben, wenn wir nur nicht so muede waeren von dem morgendlichen Abenteuer. Man muss Jude Law zugestehen, dass er wirklich ein guter Buehnenschauspieler ist, und trotzdem kostet es mir am Anfang sehr viel Muehe, die Augen offen zu halten.

18:30
Wir haben nur einen Teilerfolg errungen. Jude Law kommt zwischen Nachmittags- und Abendvorstellung nicht heraus, um Autogramme zu geben. So oder so muessen wir jetzt ins Bett, aber wir kommen wieder, das ist klar!

Eine Woche spaeter:
Mit einem Autogramm in der Tasche koennen wir stolz behaupten, unser Ziel erreicht zu haben und widmen uns nun der Diskussion, was dieser Schriftzug heissen soll. Es bleibt viel Interpretationsspielraum, und wir muessen uns geschlagen geben, wissen nicht mal, ob es Jude oder Law heisst. Aber ist das nicht eigentlich voellig egal bei diesem Anblick?





Sonntag, 31. Mai 2009
Worueber schreibt man, wenn man nicht weiss, worueber man schreiben soll?

Vielleicht ueber die Londoner Alltagsprobleme in der Wohnung, zB. die immer wieder kalte Dusche, die zu allem Ueberfluss nun auch noch kaputt ist und einen Morgens mit einem Schlag auf den Kopf weckt? - Hatten wir schon.

Oder vielleicht vom ersten Sonnenbrand des Jahres in Barcelona und dem kalten Windstoss bei der Rueckkehr in Heathrow? - Zu traurig, da muesste man anfangen, sich ernsthaft zu fragen, was man hier macht.

Dann vielleicht ueber das Kaninchen? - Nichts Neues zu sagen, Ostern ist ueberstanden, auch die Sommerfrische am Balkon, waehrend Gaeste da sind, scheint ihm nicht zu schaden.

Vielleicht von den ersten echten Sonnentagen in London, die tatsaechlich anhalten und nicht einmal Wind mit sich bringen? - Wuerde ja doch keiner glauben.

Dann bleibt nur noch der 30er Schock, aber da kann Jan noch nicht viel mitreden, und Anita haelt er gerade noch sprachlos.




Mittwoch, 11. Februar 2009
Ich werde beruehmt, ich werde eine Fernsehkarriere starten! In einem der coolsten Clubs der Stadt wurde vorgestern ein Teil der "Shock Waves Album Charts" gefilmt, und ich war dabei!
Ich musste mich zwar ein Weilchen anstellen, habe es aber ganz geschickt gemacht. Gegenueber vom Club gibt es ein Cafe, und von dort aus habe ich beobachtet, wieviele Leute sich schon anstellen. Als die Schlange dann laenger wurde, bin ich auch hin.
Da es ein Gratis-Ticket war und nur die Ersten reinkommen, wollte ich natuerlich nicht zu lange warten.
Drinnen waren dann ueberall Kameras, alles war ganz aufregend. Immer wieder wurden Ansagen von einer Moderatorin aufgezeichnet, und vier verschiedene Bands haben live gespielt. Eigentlich war die Musik aber gar nicht mehr so wichtig.
Etwas Lustiges habe ich auch noch gesehen - zwei ganz junge Maedels waren mit ihrem Papa da, und ich denke, weil sie zu jung waren fuer Alkohol, hatten sie auf beiden Handruecken ein schwarzes Kreuz, damit sie auf keinen Fall bei der Bar etwas bestellen koennen. Da bin ich dann wieder froh, dass ich schon so alt bin.
Und als ich gestern von einem Konzert nach Hause gegangen bin, war ganz viel Blaulicht auf der Strasse. Ich dachte mir schon, da muss was Schlimmes passiert sein. Aber nein, es waren einfach Dreharbeiten. Schon wieder Fernsehen, ist das nicht ein Zeichen?
Deine Anita




Montag, 15. Dezember 2008
Nikolaus und Krampus sind froh, endlich aus New York heimzukommen, wo ihnen der Coca Cola Weihnachtsmann immer mehr Konkurrenz macht.

Nach ein bisschen Punsch in der Linzer Altstadt machen sie sich auf zu dem kleinen Haeuschen am Berg, wo es so lecker nach Gulasch riecht.

Nachdem sie es endlich geschafft haben, ihren fahrbaren Untersatz mit dem Aufkleber Rettet Opel! zu parken, machen sie sich an die Arbeit.

Die lustige Gesellschaft im Haus will vorerst noch ablenken vom eigentlichen Zweck des Besuchs und versucht, zum Bilder ansehen zu ueberreden - Hochzeitsfotos, die 6ste.
Michi ist ein Streber (elendiger) und faengt als Erster an zu reden: "Christian ist fuer das Aus von GM verantwortlich."
Worauf dieser meint: "Und zu Marija darf jeder ins Bett - Karli will aber nicht."
Ruzica wartet gar nicht ab, bis andere ihre schlechten Taten aufdecken und gibt zu: "Ich kann nix."
Der Nikolaus ist von den Erzaehlungen ueberfordert, weiss nicht, ob er sich das alles merken kann und fragt den Krampus: "Schreibst du eh alles auf?" Der meint noch: "Das ist schwierig aufzuschreiben." Da faellt ihm Eva schon ins Wort: "Also ich sehe darin aber ein rechtliches Hindernis."
Judith ist betrunken vom vielen Merlot und sagt, genau wie Conny, gar nichts. Die schweigt naemlich, weil sie sich Sorgen um die naechste Pisa Studie macht.

Der Krampus meint entnervt: "Das klingt ja alles prickelnd." Aber weil beide so froh sind, dass es jetzt endlich vorbei ist, fangen sie doch mit dem Geschenke austeilen an.
Christian meldet sich sofort unzufrieden zu Wort: "Kannt's da spritzn des Zeug, ich bin gerade beim Hausbau, und bei dieser Finanzkrise brauch ich einfach Bargeld, sonst nichts. Ich hoffe sowieso schon, dass alle pfuschen." Karli meint gelangweilt: "Ja mei."

Zum Schluss fragen Nikolaus und Krampus noch nach, wo denn Anita und Jan sind. Alle sind sich einig: "De san heit net do."

Mit einem "liebe Gruesse an die beiden" verabschieden sich Nikolaus und Krampus wieder.

Schon auf dem Weg nach draussen koennen sie an den Gespraechsthemen erkennen, dass sie schon wieder in Vergessenheit geraten sind.
Jemand sagt: "Angela versucht ihr Bestes", was mit einem "dann passts eh" kommentiert wird.
Marija widmet sich auch schon wieder ihrer Lebensaufgabe und mobilisiert alle Kroaten, "bam oida" zu rufen und noch zwei Woerter, die keiner lesen bzw. aussprechen kann.

Die einzige Freude, die Nikolaus und Krampus bleibt, ist, dass offenbar keiner gemerkt hat, dass der Nikolaus in Wirklichkeit Jan und der Krampus Anita ist.




Montag, 29. September 2008
Das gilt fuer uns hier wahrscheinlich eher im Nachhinein. Wir werden auf jeden Fall heute Ausschau halten, was die auslaendische Presse so von uns haelt.
Und gestern haben wir uns vorsorglich schon mal mit oesterreichischem Leberkaese und Topfenstrudel getroestet (www.imbiss.co.uk).




Donnerstag, 21. August 2008
Wir moechten uns hiermit in aller Form entschuldigen, dass wir zumindest diesmal mit unserem Mitbringsel aus England etwas daneben gelegen sind.

Besonders beim Brautpaar (Judith + Christian) haben wir wohl nicht den Geschmack getroffen.
Wir nehmen das traurig zur Kenntnis.

Diesbezueglich haben wir auch schon um Audienz bei der Queen gebeten, um solche aergerlichen Zwischenfaelle in Zukunft zu vermeiden.

Versprochen, das naechste Mal bleibt das schlechte Wetter in England.




Mittwoch, 2. Januar 2008
Das neue Jahr verleiht ungeahnte Kräfte:



by Anita Moser




Donnerstag, 6. Dezember 2007


Gerade noch rechtzeitig zum Beginn der, hier in London relativ warmen, Wintersaison haben wir uns neue Handys gekauft - in schlichtem schwarz für denn Herrn, in modischem weiß-blau, passend zum fehlenden Schnee, für die Dame.

Neben einer äußerst umfangreichen Zusatzausstattung, von Kamera bis mp3-Player, bietet das trendige Modell auch Gratis-Skype am Handy an, für die allumfassende Erreichbarkeit in räumlicher und zeitlicher Dimension.

Gibt es noch irgendetwas erwähnenswertes?
Ach ja, die neuen Nummern:
Jan: +44 788 8656 822
Anita: +44 787 7918 605




Donnerstag, 28. Juni 2007
...wir sind ab sofort auf unseren englischen "mobile phones" zu erreichen:
Anita: +44 780 7926834
Jan: +44 780 7926943

Billiger ist es mit den Telediscount-Vorwahlen: www.telediscount.at





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