Freitag, 24. Oktober 2008
Was man dafuer braucht:
- eine Kueche (wahlweise auch ein anderer Raum)
- eine kaputte Waschmaschine
- einen extrem cleveren Installateur beim Einbau der Waschmaschine

Wie man es macht:
1. Man ziehe die Waschmaschine aus der Verbauung heraus, um sie zu reparieren.
2. Auf ein lautes Zischen warten - das laesst darauf schliessen, dass man soeben die Wasserleitungen von der Waschmaschine abgerissen hat.
3. Sobald sich die Kueche mit Wasser fuellt Badeanzug bzw. Badehose anziehen und Schwimmbewegungen auf dem Kuechenboden ausfuehren.
4. Auf die verschiedenen Wassertiefen achten. Hinter den Schraenken ist das Wasser tiefer und bleibt auch definitiv laenger erhalten.

Nicht vergessen:
- Oben erwaehntem cleveren Installateur ein Dankesschreiben schicken, dass er vergessen hat, etwas mehr Schlauch dran zu lassen, damit man die Waschmaschine spaeter auch wieder herausziehen kann.
- Nachbarn zum Schwimmen einladen. Wobei... das nach unten durchsickernde Wasser duerfte als Einladung wohl reichen.




Montag, 13. Oktober 2008
Es ist Zeit, dass wir uns einmal ausgiebigst ueber das englische Wetter beklagen. Das duerfte uns aus zwei Gruenden auch ueberhaupt nicht schwer fallen.
Erstens sind wir Oesterreicher und haben das Raunzen sozusagen im Blut (Jan sogar mit spezieller 3jaehriger Wien-Erfahrung).
Zweitens wollen wir ja auch ein bisschen so sein wie die echten Englaender (auch wenn wir keine kennen und nur geruechteweise wissen, wie die so sind), und echte Englaender koennen sich stundenlang ueber das Wetter unterhalten.

Englische Wetterregeln:

1. Das Wetter bleibt nie laenger als drei Tage gleich.
Mit "gleich bleiben" ist dabei gemeint, dass eine gewisse Basistemperatur erhalten bleibt, mehr aber nicht. Regen, Wolken und Sonne wechseln innerhalb eines Tages im etwa dreistuendigen Rhytmus.
Was haben wir daraus gelernt: Der Regenschirm ist dein staendiger Begleiter.

2. Das richtige Sommerwetter kommt im Herbst.
Fruehestens im August ist mit laengeren Schoenwetterperioden zu rechnen, die Sonne zeigt sich dann ausnahmsweise auch manchmal ohne Wind. Der Oktober war (subjektiv wahrgenommen) bis jetzt schon sonniger als Juni bis August zusammen. In diesem Sinne sollte man vielleicht die Schuh-Wahl der Englaenderinnen ein bisschen verteidigen: Wieso mit Sandalen auf den Sommer und mit Stiefeln auf den Winter warten, wenn man taeglich sowieso mindestens fuenfmal die Chance hat, dass die Schuhe doch zum Wetter passen.

3. Wenn das Wetter schoen ist, ist die Sicht schlecht.
Ob das jetzt mit dem etwaigen Smog zu tun hat, der ueber der Stadt haengt, wollen wir auch gar nicht so genau wissen. Tatsache ist nur - willst du eine schoene Aussicht, dann hoffe auf Bewoelkung.

4. Am Wochenende ist das Wetter immer schlechter als waehrend der Woche. Hier konnten wir noch nicht ueberpruefen, ob es sich um eine spezifisch englische Wetterregel handelt. Auf jeden Fall laesst sie sich hier jedes Wochenende wieder bestaetigen.

5. Bei Regen ist es waermer als bei Sonnenschein - klingt verrueckt, ist aber so. Da der englische Wettergott bei Sonne anscheinend sofort in Panik verfaellt, es koennte zu warm werden, gibt es bei Sonnenschein immer auch viel Wind. Bei Regen ist das Wetter an sich schon ekelhaft genug, also schenkt er sich den zusaetzlichen Wind.

Es braucht wohl nicht erwaehnt zu werden, dass waehrend des Schreibens dieses Artikels das Wetter von Sonne zu Regen und Bewoelkung und wieder zurueck zu Sonne gewechselt hat.




Montag, 29. September 2008
Das gilt fuer uns hier wahrscheinlich eher im Nachhinein. Wir werden auf jeden Fall heute Ausschau halten, was die auslaendische Presse so von uns haelt.
Und gestern haben wir uns vorsorglich schon mal mit oesterreichischem Leberkaese und Topfenstrudel getroestet (www.imbiss.co.uk).




Donnerstag, 18. September 2008
Man suche sich einfach eine Kirche, gehe in den Keller und bestelle, was das Herz begehrt.
Was nun vielleicht ein bisschen nach Moder und Dunkelheit klingt, ist in Wirklichkeit sehr gemuetlich.

Einige Kirchen haben im Keller ein Cafe oder Restaurant, dem es an nichts mangelt ausser vielleicht an natuerlichem Tageslicht.

Auf Wunsch kann der Besuch eines solchen Krypta Cafes gerne in das naechste Besucherprogramm eingebaut werden.

www.theplacebelow.co.uk
www.stpauls.co.uk




Mittwoch, 10. September 2008
OesterreicherInnen, die von der Heimat wieder nach London kommen, vermissen oft ganz viele Sachen und importieren diese dann (auszugsweise von verschiedenen Personen):

- Wein
- Taschentuecher
- dunkles Brot/Hausbrot
- Gewuerze (Pizza, Brathuhn, Lebkuchen, Gluehwein, Kuemmel)
- Kuerbiskernoel
- Aspirin, Aspro, Influbene, ...
- Kaffee
- Heu
- Wettex
- Teefilter
- Kraeutersalz
- Pudding
- Germ

Bei nur 10 Kilo erlaubtem Handgepaeck erfordern diese Transporte immer wieder genaue Kalkulationen und ausserordentliches Pack-Geschick.

Wer nun an unserem Verstand zweifelt, der darf gerne das englische Pendant zum jeweiligen Produkt auf der Liste ausprobieren, wenn denn ueberhaupt erhaeltlich!




Donnerstag, 28. August 2008
Virus: Grippus Muvus

Vorkommen: Hauptverbreitungsgebiet ist London, die Risikogruppe setzt sich vorwiegend aus 18 bis 35jaehrigen Einwohnern Londons zusammen. Einmal mit dem Virus infiziert, tritt er jaehrlich ca. 2-3 Mal akut in Erscheinung.

Uebertragung: Gespraeche mit Freunden/Arbeitskollegen, Internet, Immobilienbuero-Schaufenster

Diagnostik: Eine Analyse der Stunden, die fuer Wohnungssuche aufgewendet werden, zeigt den Fortschritt der Krankheit auf.

Symptome/Krankheitsverlauf: Die Inkubationszeit betraegt ca. 4 Wochen. Erste Symptome sind vermehrtes Surfen auf www.findaproperty.com. Im Krankheitsverlauf stellt sich des weiteren eine vermehrte Unzufriedenheit mit der Hoehe der aktuellen Miete und der Wohnung selbst ein. Ihren Hoehepunkt hat die Krankheit erreicht, wenn die ersten Termine fuer Wohnungsbesichtigungen vereinbart werden.

Therapie: Im Anfangsstadium ist eine Symtombehandlung durch vermehrte Kleinkram-Einkaeufe bei Ikea moeglich, im fortgeschrittenen Stadium hilft nur der Umzug.

Vorbeugung: Derzeit ist der Redaktion keine wirksame Moeglichkeit zur Vorbeugung bekannt, auch ein Impfstoff wurde bisher nicht entwickelt. Der weibliche Teil der Redaktion vermutet jedoch, dass regelmaessige Ikea Besuche den wiederholten Auftritt der Krankheit beachtlich hinauszoegern koennen.




Donnerstag, 21. August 2008
Wir moechten uns hiermit in aller Form entschuldigen, dass wir zumindest diesmal mit unserem Mitbringsel aus England etwas daneben gelegen sind.

Besonders beim Brautpaar (Judith + Christian) haben wir wohl nicht den Geschmack getroffen.
Wir nehmen das traurig zur Kenntnis.

Diesbezueglich haben wir auch schon um Audienz bei der Queen gebeten, um solche aergerlichen Zwischenfaelle in Zukunft zu vermeiden.

Versprochen, das naechste Mal bleibt das schlechte Wetter in England.





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