Samstag, 23. April 2011
Die grosse Wanderungen beginnt mit einer Zugfahrt.

Zum Bahnhof wird nicht gewandert sondern gesprintet wie ueblich, und unsere reservierten Sitzplaetze sind genau zwischen zwei Fenstern, auch wie ueblich.

Zur Erinnerung an unseren Tourstart wuerden wir gerne das kleine Zettelchen am Sitz fuer die Reservierung mitnehmen, in gewohnt britisch-hoeflicher Manier werden wir aber im Kleingedruckten auf die Kosten hingewiesen: Strafe fuer unautorisiertes Entfernen ist 200 Pfund.

Aber uns kann (noch) nichts die Laune verderben, auch nicht, dass die Briten in Newcastle furchtbar britisch und britisch furchtbar sind.




Donnerstag, 10. Februar 2011
Er will sich zwar nicht dabei fotografieren lassen, aber zuverlaessige Quellen bestaetigen es - Jan trainiert bereits fuer unser naechstes grosses Abenteuer.

Voellig ignorant gegenueber der Royal Wedding werden wir uns zur selben Zeit in die nordenglische Einoede zurueck ziehen und auf den Spuren Hadrians wandern.

Um in dieser Wildnis zurecht zu kommen ist es empfehlenswert, sich auf alte Rollenmuster zurueck zu besinnen.

Anita strickt bereits die Wandersocken und Jan uebt sich im Bogenschiessen.

Mangels eines Portraets des Jaegers muessen die der potenziellen Opfer herhalten.





Freitag, 17. September 2010
Der Spanier an sich nimmt alles ziemlich locker und nie so ganz genau, stressen laesst er sich sowieso nie. Alles nur Klischee?

Bei der Passkontrolle auf Fuerteventura nimmt man sich diese Eigenschaften allerdings wirklich zu Herzen.

Nach einem langen Flug endlich Richtung Gepaeckabholung unterwegs vergessen sogar die Englaender ihre Manieren und stuermen so gar nicht mehr in einer geordneten Schlange die Gaenge entlang.

Irgendwo mitten auf dem Weg steht ein Zollbeamter, der wohl Paesse kontrollieren will.
Auf den Platz in seinem Glaskobel (gabs den ueberhaupt?) hat er wohl wegen der Hitze verzichtet, auch sonst scheint ihm jede Formalitaet uebertrieben.

Alle stuermen an ihm vorbei, wedeln ihm kurz mit dem Pass zu, und weiter geht es Richtung Ausgang. Der Beamte versucht, zumindest einen kurzen Blick auf jeden Pass zu werfen, laesst sich aber nicht davon aus der Ruhe bringen, dass in der ungeordneten Masse wohl auch der eine oder andere einfach so vorbei geht.
Er macht eher den Eindruck als wuerde er Einladungen zu einer spanischen Fiesta kontrollieren, zu der sowieso die ganze Insel eingeladen ist.

Der Anzahl der Spanier in London nach zu schliessen ist man wohl froh, wenn ueberhaupt jemand in Spanien EINreist.




Mittwoch, 21. April 2010
Sollten wir jemals über diese gelb-blaue irische Fluglinie geschimpft haben, die nichts zustande bringt?
Namen wollen wir sicherheitshalber nicht erwähnen, nicht weil wir hier keine Werbung machen dürften sondern um weitere Retourkutschen von ****air und Wettergöttern zu vermeiden.

Sollten wir also jemals auch nur leiseste Kritik gewagt haben - das war natürlich NICHT gerechtfertigt.

Kann jetzt bitte jemand den gebuchten Flug fliegen lassen???




Freitag, 23. Oktober 2009
Der gemeine Vielflieger fuehlt sich von den Klatschern peinlich beruehrt, wie uns auch viele Internetforen bestaetigen.
Trotzdem will man sich im Flugzeug richtig verhalten, und das nicht nur bei Notlandungen, also wollen wir hier zusammenfassen, was die Recherche ergeben hat.

Manche meinen, sie wuerden klatschen, um sich zu bedanken, so wie sie eben auch beim Aussteigen aus dem Taxi "Danke" sagen. Und im Flugzeug sei nun einmal der direkte Weg zum Piloten verpoent.

Andere denken, das komme noch aus der Zeit, als der Pilot das Flugzeug ganz alleine ohne Computerhilfe auf den Boden bringen musste. Ob man dann jetzt nur noch dem Computer oder doch noch dem Piloten applaudiert?

Und dann sind da noch welche, die sagen, auch die Flugbegleiter finden das Geklatsche eher peinlich. Leider meldet sich kein Flugbegleiter zu Wort, und auch wir koennen keine praktischen Erfahrungen dazu beisteuern, weil wir in solchen Situationen ganz schnell peinlich beruehrt den Kopf einziehen und Blickkontakt vermeiden.

Zum Schluss sei noch gesagt, dass nicht einmal der werte Herr Knigge sich entscheiden kann, was richtig ist. Ganz mies findet der nur "mitleidiges Naseruempfen" ueber die Klatscher.




Freitag, 11. September 2009
Wer in fremde Laender reist, der sollte sich vorab informieren. Wer, wie in unserem Fall, wieder in sein Heimatland zurueckziehen will, kann folglich auch nicht so falsch liegen, sich ueber Oesterreich zu informieren. Schliesslich hat man in mehr als zwei Jahren Abwesenheit doch einige Eigenheiten vergessen.
Gesagt, getan - wir haben uns ein Buch gekauft, das fuer Menschen geschrieben wurde, die nach Oesterreich ziehen wollen.

Bisher haben wir schon einiges daraus gelernt:

- Die Offenheit der Oesterreicher gegenueber Nacktheit: Man soll darauf vorbereitet sein, dass in der Sauna nur ein Handtuch "getragen" wird.

- Die Kleidung: Fuer Spaziergaenge am Land tragen die Leute gerne Trachten und Lederhosen. Eine genaue Beschreibung der Tracht, wie im Buch, sparen wir uns an dieser Stelle.

- Die Einladung zu Freunden: Maenner sollten aufstehen, wenn eine Frau zum ersten Mal ins Wohnzimmer kommt. Es wird auch empfohlen, sich am naechsten Tag nochmals telefonisch fuer die Einladung zu bedanken und darauf hingewiesen, dass manche Leute auch Dankeschoen-Karten schreiben als spezielle Geste.

- Die Tiernamen: Als einer der interessantesten Aspekte der Sprache wird hervorgehoben, dass Tiere nach ihren Lauten benannt werden. Als Beispiele werden genannt: Kuckuck, Pfau, Uhu, Kuh, Baer und Kraehe/Krakra.

- Der Urlaub: Als gute Alternative wird Urlaub am Bauernhof vorgeschlagen - die Unterkuenfte sind gemuetlich, ein weiterer Vorteil sind die selbstgekochten Gerichte. Und dann koennte man meinen, es gibt noch Kinderarbeit in Oesterreich: "The hosts are especially nice if you have children, because many are working farms and the kids can help out."

- Das Einkaufen: Wer in Jeans einkaufen geht, wird sich eindeutig "underdressed" fuehlen. Die meisten Oesterreicher putzen sich heraus zum Einkaufen gehen, man bekommt auch besseren Service, wenn man gut gekleidet ist.




Freitag, 3. Juli 2009
Eine Club-Urlauber Typisierung nach rein subjektiven Gesichtspunkten und ohne jeden Anspruch auf Vollstaendigkeit.

Durchfuehrungsort: Kreta
Zeitraum: 20. bis 27. Juni

Mr. und Mrs. Juridicum stolzieren hoch erhobenen (blonden) Hauptes durch die Clubanlage. Vor allem Mr. Juridicum ist auf sein wallendes Haar mindestens genauso bedacht wie auf die Erziehung seines Sohnes, der zweisprachig mit Wiener-Deutsch und Gudigudi-Sprache aufwaechst.
Zum Fruehstueck lernt der Sohnemann folgende Saetze: "Na, dann machen wir dem Konstantin ein Honigbrot, aber vorher muss sich der Papi noch seinen Tee aufgiessen. Der Papi ist fertig mit dem Tee, jetzt bekommt der Konstantin sein Honigbrot. Schmeckt dem Konstantin das Brot? Will der Konstantin noch ein Honigbrot, dann macht ihm der Papi noch eines?"
Die Konversation ist bald erschoepft.

Gabi und Hans leisten sich diesen Cluburlaub, weil Gabis Friseursalon gerade so gut laeuft. Fuer den ultimativen Urlaubs-Fun hat Gabi viele schoene Kleider und auch gleich ihre beste Freundin mit Freund eingepackt.
Leider hat sie selbst vor dem Abflug keine Zeit mehr gehabt, sich den Ansatz nachzufaerben, aber dafuer kann sie hier ihre Freundin am Abend bei der Cocktailbar mit einem sexy Kleid von Orsay ausstechen. Das Kleid ist von kurz unter dem BH weg geschlitzt und wird mit knappen Shorts darunter getragen.

Qualle Andrea liegt bleich und traege im Schatten, bevorzugt mit mindestens einem Strandkleid bekleidet und in ein Handtuch eingewickelt. Fuer die noetige Wasserzufuhr versorgt sie ihr Freund mit Getraenken von der Poolbar. Wagt er es einmal, ihr ein Glas direkt in die Hand zu druecken und nicht huldvoll neben ihr abzustellen, faellt er in Ungnade.
Das laesst sich aber wieder beheben, indem er sich nicht eifersuechtig zeigt, wenn sie am Abend auf der Showbuehne ein verblichenes DSDS (Deutschland sucht den Superstar) Sternchen fotografiert. Und weil ihr Freund das Club-Dart-Turnier gewonnen hat, laeuft sie abends zur Hochform auf und schwingt zum Club-Song sogar das Tanzbein.
Am Strand oder im Meer trifft man sie aber nie.

Die Ostblock-Tussi gibt sich golden. Fuer den nachmittaeglichen Kaffee und Kuchen kann sie keineswegs im Bikini bleiben und tauscht das Gold ihrer Badebekleidung gegen unzaehlige (goldene) Armreifen und ein sexy Outfit. Im Schlepptau hat sie ihren Mann mit Bierbauch und zwei Kinder. Der Aeltere ist ganz der Vater und steht ihm auch in Sachen Bauch nichts nach.

Das 80er Jahre Paerchen findet sich schon frueh morgens auf seinen Liegen ein, cremt sich ausgiebigst ein und bewegt sich dann nur mehr zu den Essenszeiten.
Wer im Urlaub keine Uhr tragen will, sollte sich einen Platz in der Naehe suchen und wird so keine Mahlzeit versaeumen. Die Frau wirkt trotz strohblonder Strubbelfrisur deutlich aelter als ihr Begleiter mit dem knappen Badehoeschen. Das macht sich vor allem bemerkbar, wenn sie ihre weissen Sonnenbrillen kurz abnimmt. Bis zum Schluss bleibt aber unklar, ob es sich um Mutter und Sohn oder ein Paar handelt, da beide so zeitig von ihren Liegen verschwinden, wie sie aufgetaucht sind.

Wenn er nicht gerade seinen Bierbauch in die Sonne streckt, dann findet man den Gaudimax an der Poolbar. Sein erstes Bier bekommt er dort schon um 11 Uhr, und endloser Nachschub ist bis zum Abend gesichert. Er laesst seinen ausgesprochen zweifelhaften Humor an der Kellnerin aus, die hoffentlich fuers Mitlachen bezahlt wird. Zwischendurch wirft er ihr auch hin und wieder Kusshaende zu, seine Frau schweigt dazu, im Urlaub soll schliesslich jeder ein bisschen Spass haben. Abends ist sein Bauch rot von der Sonne und das Gesicht vom Bier.

Der Bild-Leser ist dem Soziologen am aehnlichsten, seine Recherchearbeit ist gruendlich und als Langzeitstudie angelegt. Jeden Tag holt er sich die Zeitung vom Kiosk und platziert seine Liege sorgsam, damit er die Gehwege im Blick hat. Dann vergleicht er jeden Tag wieder die vorbei gehenden Damen mit dem Seite 3 Maedchen. Veroeffentlichte Studienergebnisse gibt es derzeit noch nicht.




Sonntag, 4. Januar 2009
Nach zwei langen Weihnachts-/Silvesterurlauben sind wir wieder zurueck in London, und siehe da, es hat sich einiges getan:

- Wir haben beim Weihnachtsshoppen den unfaehigsten Verkaeufer kennen gelernt (die Redaktion verweist auf zukuenftige Berichte), der auch noch gestaendig ist.

- Der Ryanair Pilot auf dem Flug von London nach Hamburg-Luebeck hat uns bewiesen, dass Ryanair nicht nur aufschlagen sondern auch sanft landen kann.

- Durch eine aussergewoehnliche Konstellation von Sternenstand und Zeitzonen haben wir auf dem Rueckweg wohl einiges an Zeit uebersprungen und nehmen an, dass es schon knapp vor Ostern sein muss - im Supermarkt werden naemlich schon Osterhasen zum Verkauf angeboten.




Dienstag, 11. November 2008
Wer in der Weihnachtszeit nach London kommt, dem bietet sich eine einmalige Chance:

Gluehwein, Kekse und Kaminfeuer*

Einfach diesen Artikel ausdrucken und beim Besuch vorweisen.

*Gutschein von 1. Dezember bis 31. Januar nur in Verbindung mit mindestens zwei Uebernachtungen im Hause Moser/Riepl gueltig. Angebot gueltig solange der Vorrat reicht.




Mittwoch, 4. Juni 2008
... auf Ryanair.
Mit Ryanair zu Oktoberfest, und das direkt AM (nicht "ab") Flughafen Luebeck, das ist doch ein Angebot.

Man muss nur den Sicherheitscheck ueber sich ergehen lassen, und schon darf man weiter ins Zelt.

Biertische zum Draufstehen und Singen gibt es (noch) nicht, und spaet abends ist die Stimmung auch nicht mehr so ausgelassen, aber daran wird sicher gearbeitet!


Jan ist von Zeltfesten nicht so begeistert.





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