Die grosse Wanderungen beginnt mit einer Zugfahrt.

Zum Bahnhof wird nicht gewandert sondern gesprintet wie ueblich, und unsere reservierten Sitzplaetze sind genau zwischen zwei Fenstern, auch wie ueblich.

Zur Erinnerung an unseren Tourstart wuerden wir gerne das kleine Zettelchen am Sitz fuer die Reservierung mitnehmen, in gewohnt britisch-hoeflicher Manier werden wir aber im Kleingedruckten auf die Kosten hingewiesen: Strafe fuer unautorisiertes Entfernen ist 200 Pfund.

Aber uns kann (noch) nichts die Laune verderben, auch nicht, dass die Briten in Newcastle furchtbar britisch und britisch furchtbar sind.

Man hat sich mit geschmacklosen Suppen abgefunden, den Fleischkonsum voellig von Schwein auf Huehnchen umgestellt und sieht Fish & Chips schon als das eigene Nationalgericht an.
Doch dann passiert es, ein kleines Stueck Heimat loest unuebersehbare Freude aus.



Ob Jans Gesichtsausdruck auch daraus resultiert, dass er schon ein kleines Stueckchen vom Kren probiert hat, bleibt wohl sein Geheimnis.

2011 scheint sich zum Jahr der Abschiede zu entwickeln.

Bis vor kurzem noch als Ideen-Lieferant und Ueber-die-Schulter-Gucker fuer den Blog mitverantwortlich, mussten wir uns leider letzte Woche fuer immer von Oskar verabschieden.

Er will sich zwar nicht dabei fotografieren lassen, aber zuverlaessige Quellen bestaetigen es - Jan trainiert bereits fuer unser naechstes grosses Abenteuer.

Voellig ignorant gegenueber der Royal Wedding werden wir uns zur selben Zeit in die nordenglische Einoede zurueck ziehen und auf den Spuren Hadrians wandern.

Um in dieser Wildnis zurecht zu kommen ist es empfehlenswert, sich auf alte Rollenmuster zurueck zu besinnen.

Anita strickt bereits die Wandersocken und Jan uebt sich im Bogenschiessen.

Mangels eines Portraets des Jaegers muessen die der potenziellen Opfer herhalten.

Etwas abgelenkt durch Weihnachtsparties und Kekse haben wir in den letzten Wochen den Fokus auf die wirklich wichtigen Dinge etwas verloren.

Nun sind wir aber wieder hier im Blog, natuerlich nur weil bloggen soooo IN ist:

http://www.youtube.com/watch?v=lVmmYMwFj1I

Sie sind faul, uninteressiert und einfallslos. Und warm genug angezogen sind sie sowieso nicht.

Und dann, letztens im Bus, sehe ich einen Hoffnungsschimmer in Gestalt eines etwa 16jaehrigen:

Auf keinen Fall koennte man ihn als faul bezeichnen, schliesslich hat er es von der Couch hinaus in die frische Luft geschafft. Seinem Touchscreen-Handy nach zu schliessen ist er auch nicht uninteressiert, zumindest an Technik. Sogar eine Muetze und Handschuhe traegt er, und dabei ist er nicht in Begleitung ermahnender Erwachsener.

Und dann gibt er noch ein Beispiel seines Einfallsreichtums. Anstatt zum Tippen auf seinem Handy seine Handschuhe auszuziehen, faehrt er nur mit dem Zeigefinger durch ein vorgefertigtes Loch im Handschuh und tippt seine Nachricht. Erkaeltungsgefahr besteht hier wohl nicht.

Das macht doch Hoffnung, oder nicht?

Im Sinne des Umweltschutzes sollte Verpackungsmaterial immer wiederverwertbar sein.

Wir meinen damit, dass man die Taschentuecher NACHHER noch benutzen kann.

Danke lieber Paul!